22. Landessportfest "Lust auf mehr"

15. 08. 2016

Das 22. Landessportfest in Hildesheim ist vorüber und man hatte den Eindruck die Sportlerfamilie des Gehörlosen Sportverbandes Niedersachsen hat „Lust auf mehr“ Sport gehabt. Im 2jährigen Rhythmus führt der Sportverband sein Landessportfest immer in einer anderen Stadt Niedersachsens durch. Der Zufall wollte es, dass das 22. Landessportfest wieder in Hildesheim ausgetragen wurde, nachdem die damals noch „Gehörlosen-Sportfest“ benannte Sportveranstaltung 1976 in Hildesheim aus der Taufe gehoben wurden. Nach 1976 und 1996 also zum 3. Mal Hildesheim.

 

Erfreulicherweise hatte Oberbürgermeister Dr. Ingo Meyer die Schirmherrschaft für das Sportevent der Gehörlosen in Hildesheim übernommen. Schade war allerdings, dass kein Vertreter der Stadt sich an den Austragungsorten sehen ließ um den Sport der Gehörlosen kennenzulernen.

 

Sehr erfreulich auch die Teilnehmerzahlen, denn mit mehr als 200 Aktiven in den Sportarten Bowling, Dart, Futsal, Motorsport, Nordic-Walking und Petanque war das Interesse am aktiven Mitmachen sehr groß. Natürlich gab es mit den Absagen im Badminton, Beachvolleyball und Schach auch ein paar Wermutstropfen. Hier wird der Verband analysieren müssen woran es liegt, dass in manchen Sportarten der Zuspruch sehr gering ist.

 

Schon am Freitagabend startete das Landessportfest mit dem Kartwettbewerb für Männer Frauen und Jugendliche. Überraschend auch hier das große Teilnehmerfeld. Sogar aus Bremen waren einige Teilnehmer dabei.

 

Im Motodrom ging es unter- und überirdisch in einem Rundkurs, nach einem Qualifying, dann in einem 10minütigen Rennen um die Medaillen und die Plätze. Alle hatten sichtlich Spaß, so dass überlegt wurde, eine Landesmeisterschaft im Motorsport auch jährlich auszutragen.

Auf den Siegerplätzen bei den Herren landeten  Macjej Franek (GSV Bremen), vor Marcel Plogmann (GSV Osnabrück) und Namik Ucar (GSV Bremen). Bei den Frauen siegte Nadine Gebennus (Vereinslos), vor Laura Christin Sterz (Vereinslos) und Verena Könitz (GSV Hildesheim). Jugend: Felix Grothmann (GSV Osnabrück, Lars Sodomann (GSV Hildesheim) und Dennis Cilgin (GSV Osnabrück)

 

Am Samstag, dem Hauptwettkampftag mussten als erstes die Dartleute ran. Schon um 9:00 Uhr starteten in der Sporthalle des Gymnasiums Himmelsthür die Wettkämpfe im Einzel der Damen, Herren  und Senioren, sowie ein Mannschaftswettbewerb. Erst knapp nach 17:00 Uhr standen dann die Sieger/innen fest.

 

Herren- Einzel:
1. Nico Szuba (AGV Hildesheim)
2. Fritz-Peter Dargatz (GSV Braunschweig)
3. Olaf Berger (GSV Braunschweig)

 

Damen-Einzel:
1. Britta Kahle (GSV Braunschweig)

2. Stefanie Richter (GSV Hannover)

3. Beate Heil (GSV Oldenburg)

 

Senioren-Einzel:
1. Jörg Könle (GV Soltau)

2. Reinhard Kowalski (AGV Hildesheim)

3. Thomas Seidel (GSV Braunschweig)

 

Mannschaftswertung:
1. A.Aukam/C.Heldt/O.Berger (GSV Braunschweig I)
2. U.Koch/S.Richter/M.Stelzer (GSV Hannover)
3. F.P.Dargatz/B.Kahle/Th.Müller (GSV Braunschweig II)

 

Eine halbe Stunde länger konnte die Generation +50 schlafen, denn erst um 9:30 Uhr  konnte Verbandspräsident Peter Fiebiger die Teilnehmer/innen des Petanque Turnier begrüßen. Auf der Sportanlage des MTV von 1948 Hildesheim trafen sich die „Senioren“ zu einem spannenden Wettkampf. In der Mittagspause ließen sich die Teilnehmer bei der Vereinswirtin des MTV ein leckeres Mittagessen schmecken, um dann danach wieder den Ernst beim Petanque aufzunehmen. Den Mannschaftswettbewerb gewann Rüdiger Schultz-Winter/Jörg Wilke/Sven Hochfeld vom GSV Bremen, vor Siegfried Nitschmann/Wilfried Posniak/Ralph Kröckel vom GSV Braunschweig, gefolgt von Siegfried Smorra/Markus Brenert/Jan Fischer GV Göttingen II.

 

Zeitgleich um 10 Uhr begannen die Wettbewerbe im Futsal und Bowling. Ganz inklusiv ging es in der Sporthalle des Gymnasium Andreanum zu, wo 5 Mannschaften (GSV Braunschweig I und II, GSV Hildesheim I und II, sowie der GSC Göttingen) zum Fußballähnlichen Futsal-Turnier aufeinandertrafen. Erstaunlich die Entwicklung beim GSV Braunschweig, die mit 2 gemischten Mannschaften aus Gehörlosen und Nichtbehinderten, also Normalhörenden am Turnier teilnahmen. Eine Entwicklung die gerade nach der UN Behindertenrechtskonvention ausdrücklich gewünscht wird. Aber diesmal Inklusion anders herum. Der Turnierverlauf zeigte, dass hier alle Mannschaften im Futsal mithalten konnten. Sieger wurde die Mannschaft des GSC Göttingen vor dem Futsalteam des GSV Braunschweig. Der 3. Platz ging an GSV Hildesheim II.

 

 

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